Sonntag, 10. Januar 2016

Margos Spuren Filmreview

Hallöchen!

Margos Spuren, ist das zweite Werk von John Green, welches verfilmt wurde und kam im Jahre 2015 in die Kino. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Das Schicksal ist ein mieser Verräter, wurde bei Margos Spuren gekürzt und geändert, wo es nur ging.


Inhalt
"Schon von Kindheit an ist Quentin unsterblich in seine Nachbarin, die geheimnisvolle Margo verliebt. Als Margo ihn schließlich zu einer Nacht voller Steiche und Abenteuer anstiftet, ist er sofort Feuer und Flamme. Doch am nächsten Morgen ist Margo plötzlich verschunden und alles was von ihr übrig bleibt sind eine Reihe von rätselhaften Hinweisen, die Quentin nun entschlüsseln soll. Als er sich auf diese unglaubliche Reise begibt, um seine Freundin wiederzufinden, erkennt Quentin die wahre Bedeutung von Liebe und Freundschaft." (von der DVD)

Cast
Mit dem Cast bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. Nat Wolff, den man auch schon aus Das Schicksal ist ein mieser Verräter als Isaac kennt, macht einen guten Job. Als Quentin, der hoffnungslos in das Mysterium Margo verliebt ist, geht er voll und ganz in seiner Rolle auf. Das Model Cara Delevinge, die sich der Rolle als Margo Roth Spiegelman annimmt, kann man auch noch verkraften. Sie kommt nicht oft in dem Film vor, was angesichts der Tatsache, dass sie ja verschwindet, kein Wunder ist.
Was mich aber wirklich stört, ist, dass man Quentin einfach mal einen Kindergartentrupp als Freunde zur Seite gestellt hat. Ben und Rader, die mir im Buch viel erwachsener vorkommen, als sie im Film aussehen (und auch ihr Verhalten ist jenseits der 18 Jahre), sind meiner Meinung nach total fehlbesetzt. Sie haben einfach gar nichts mit den Figuren aus dem Film gemeinsam, was ich sehr schade finde. Da hätte man doch lieber aus dem Vorgänger Ansel Elgort für Ben besetzen sollen und ihm nicht nur eine kleine unbedeutende Rolle als Tankstellenverkäufer geben sollen. 

Sonstiges
Im Film wurde einiges extrem zusammengestutzt und auch verdreht. Mir ist natürlich klar, dass man ein ganzes Buch nicht in einen 105 Minuten langen Film packen kann, aber muss man es denn so schnell durchziehen, dass man einfach nichts mehr von dem Miesterwerk Green erkennen kann? Gut, so schlimm ist es vielleicht nicht, das Grundgerüst steht ja. Aber einfach komplette Szenen abzuändern finde ich nicht in Ordnung. John Green wird sich schon etwas dabei gedacht haben, wenn er es im Buch genau so passieren lässt, wie er es eben passieren lässt. Zudem ist der Film aus Quentins Sicht, er teilt seine Gedanken mit dem Rezipienten, also ist es noch mal etwas komplett anderes, als wenn man jetzt ein komplettes Drehbuch neu schreiben müsste. Wir kennen seine Gefühle, somit wäre es einfaccher gewesen, das Buch gemäß umzusetzen.

SPOILER (bitte markieren, sofern ihr ihn doch lesen wollt)
Wie kann es zum Beispiel sein, dass man nichts davon erfgährt, dass Rader eine Seite entwickelt hat? Ja, Omnictionary wird einmal erwähnt - und das wars. Dann liest Quentin das Buch von Whitman und macht sich Tage und Nächte lang Gedanken darüber, hat sogar Angst, dass die Zeilen bedeuten, dass Margo sich umbringen will - es wird kein einziges Mal erwähnt. Man sieht das Buch und alles, ABER es wird so getan, als sei es einfach nur ein Buch.
Dann die Sache mit dem Schulball und der Zeugnisvergabe. Im Buch fahren sie alle AN DEM TAG zu Margo in die "falsche Stadt". Im Film allerdings fahren sie einen Tag davor und schaffen es letztendlich am Ende des Films sogar noch auf den Ball zu gehen. Ich meine, warum? John Green hat sich doch nicht zum Spaß ausgedacht, dass die Hauptcharaktere genau diesen wichtigen Tag ausfallen lassen, um Margo zu finden und Quentin ein eventuelles Happy End geben zu können.
Wo wir bei Marog und Happy End sind: das schwarze Büchlein von ihr ist zwar auch im Film zu sehen, wird aber mit keinem Wort erwähnt. Folglich vergraben sie es am Ende auch nicht. Warum nicht? Ich fand, dass es wichtig war.
Und zu guter letzt: Quentins Freunde lassen ihn einfach mitten im Nirgendwo stehen, fahren zurück und Quentin muss, nachdem er Margo doch noch irgendwann in Agloe gefunden hat, mit dem Bus zurückfahren. Warum sind seine Freunde (nach der ganzen Tour), plötzlich so mies zu ihm? 

Alles in einem kann ich wirklich nur sagen, dass ich von dem Film enttäuscht bin. Ich hatte echt mehr erwartet. Und nein, dass liegt nicht daran, dass ich nicht mochte, wie der Film ausgeht oder nicht ausgeht, ich finde einfach nur, dass dieser Film sein Potential total verspielt hat. Man kann sich nicht zwei berühmte Schauspieler holen, die die Hauptcharaktere verkörpern sollen, und dann erwarten, dass die den ganzen Film tragen. 
 Schade drum, wenn man jemanden, der das Buch noch nicht gelesen hat, erklären muss, warum Quentin dies getan hat oder warum jenes passiert ist.


Kikou

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